Echokardiographie
Bei der Echokardiographie wird ein Schallkopf (ein piezo-elektrischer Quarzkristall) durch elektrische Hochfrequenz-Spannung zur Aussendung von Schallwellen angeregt (Sendefunktion). Außerdem kann der Schallkopf reflektierte Schallwellen wieder empfangen (Aufnahmefunktion). Diese werden dann mit Hilfe eines Verstärkers bearbeitet und auf einem Bildschirm dargestellt.
- Ultraschalluntersuchung des Herzens
- Routinemethode zur Diagnose von Herz-Erkrankungen
- Feststellung struktureller Veränderungen des Herzens, wie Vergrößerung nach Entzündungen
- (evtl. angeborene) Verdickung der Herzmuskulatur
- bisher nicht bekannte (angeborene/erworbene) Herzfehler, z.B. an den Herzklappen
Patienten mit angeborenen Herzfehlern behandeln wir in Zusammenarbeit mit dem Karl-Olga-Krankenhaus. Die bildhafte Darstellung der Herzaktion kann von außen, also an der Vorderseite des Brustkorbs, oder von innen über einen in die Speiseröhre geschobenen Schallkopf erfolgen.
Dafür gibt es verschiedene Methoden:
Ruhe-Echo
Die normale Echokardiograpie, also die Darstellung des Herzens und der herznahen Gefäße durch Ultraschall, stellt heute eines der wichtigsten Verfahren in der Kardiologie dar.
Diese Methode hat sich seit den 80er Jahren rasant entwickelt. Es gelingt heute die Strukturen des Herzens mit großer Genauigkeit darzustellen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit den Blutfluss in Richtung und Geschwindigkeit sichtbar zu machen.
Die Bilder entstehen durch die Reflexion von Schallwellen an Gewebegrenzen. Dabei entstehen bewegte Schnittbilder, wobei die neuesten Geräte jetzt auch dreidimensionale Bilder erzeugen können. Wie bei allen Ultraschallverfahren ist die Echokardiographie für den Patienten völlig frei von Nebenwirkungen ist und somit beliebig oft anwendbar.
Die Untersuchung erfolgt in der Regel in Linksseitenlage, so dass das Herz etwas näher an die Brustwand herankommt.
Die wichtigsten Grundaussagen betreffen zunächst die Größe der verschiedenen Herzabschnitte oder besser gesagt deren Durchmesser. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Vergrößerung von einzelnen oder aller Abschnitte sofort auf einen schwereren Krankheitsprozess hindeutet. Neben Größe und Aussehen kann aber auch die Funktion untersucht werden.
Die Funktionsweise der Herzkammern als Ganzes oder einzelner Abschnitte kann beurteilt werden.
Auch oder gerade bei akuten Schmerzzuständen in der Brust bietet die Echokardiographie wertvolle Hinweise auf eine möglicherweise drohenden Infarkt oder eine Lungenembolie.
Speziell Bewegungsstörungen in umschriebenen Bezirken, deuten auf eine lokale Durchblutungsstörung oder einen abgelaufenen Herzinfarkt hin.
Die Herzklappen können danach beurteilt werden ob sie richtig schließen oder richtig öffnen. Es lassen sich Ergüsse des Herzbeutels darstellen.
Stressecho
Wie bereits im Abschnitt über die Ergometrie ausgeführt ergeben sich immer wieder Situationen, die zu keinen eindeutigen Ergebnissen führen. Hier hilft die Stressechokardiographie weiter. Ziel der Untersuchung ist es Herzfunktion unter Belastung zu untersuchen.
Unter Belastung muss das Herz mehr Blut pumpen. Dies geschieht zum einen durch eine Erhöhung der Herzfrequenz. Zum anderen aber kommt es zu einer Zunahme der Kraftentwicklung. Fehlt diese Zunahme der ganzen linken Hauptkammer oder in einzelnen Muskelabschnitten, so liegt ein krankhafter Zustand vor. Zwar lässt sich die Durchblutung des Herzens nicht direkt darstellen, aber, da die Durchblutung einzig und allein dafür da ist die Funktion zu sichern, ist man durch Untersuchung dieser näher am Ziel.
Ein weiterer wichtiger Fragenkomplex ist der Schweregrad verschiedener Klappenerkrankungen. Hierbei werden Druckunterschiede über den Klappen oder im Lungenkreislauf in Ruhe und unter Belastung bestimmt.
Belastet werden die Patienten entweder
1. körperlich durch eine Ergometrie (meist Fahrrad)
Hierbei wird der Patient in einer halbschrägen Linksseitenlage belastet, wobei er durch eine besondere Polsterung vor dem Abrutschen geschützt wird. Zwar ist die Lage zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, aber es handelt sich um die natürlichste und wirklichkeitsnächste Möglichkeit das Herz zu belasten. Die Linksseitenlage ist unbedingt erforderlich um gleichzeitig Ultraschallbilder zu gewinnen.
2. durch die Infusion von bestimmten Medikamenten
Bei Patienten, die aus bestimmten Gründen weder auf dem Laufband noch auf dem Fahrradergometer belastet werden können, besteht die Möglichkeit, eine Belastung des Herzens durch Medikamente zu erzielen. Nach Einsatz verschiedener Substanzen haben sich insbesondere die Infusion von Dobutamin, Dipyradamol und Adenosin durchgesetzt.